Bildungsplan
Auseinandersetzung mit dem Bildungsplan in der Kindertagespflege, unter Berücksichtigung der Entwicklung
der Kinder und Ansätze der praktischen Umsetzung
von Melissa Steinkröger
„Der Bildungsplan der Kindertagespflege umfasst laut SGB VIII $ 22 Grundsätze der Förderung die Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes.“
Er bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Das Kind soll in seiner Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, mit Einschluss der Vermittlung orientierender Werte und Regeln, gefördert werden. Berücksichtigt werden muss bei der Förderung, das Alter und der
Entwicklungsstand, die sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, sowie die Interessen und Bedürfnisse und Lebenssituation des Kindes.
Kinder begreifen ihre Welt forschend und erschließend sich Dinge aus Handlungen und Erfahrungen, die sie machen. Sie denken, ziehen Schlüsse, halten Ausschau nach Erklärungen und führen Experimente durch.
Um dieses tun zu können, brauchen Kinder einen sicheren Rahmen, in dem sie sich frei entfalten können. Das bedeutet, sie brauchen nicht nur eine sichere Umgebung, die kindgerecht und anregend ist, sie brauchen auch klare Regeln und eine Bezugsperson, die ihnen zur Verfügung steht, sie unterstützt und sie sich frei entfalten lässt.
• Die Kinder lernen beiläufig z.B. in verschiedenen Alltagssituationen, wie beim Einkaufen, beim Spielen u.v.m. , dieses sind Gelegenheiten für das Kind seine Welt kennenzulernen.
• Kinder brauchen Zeit und Geduld, die ihnen entgegengebracht wird, um selbst agieren und sich selbst wirksam erleben zu können, was wichtig für die Entwicklung und Persönlichkeit ist.
• Kinder lernen über Beziehungen zu Erwachsenen und Kindern unterschiedlichen Alters, mit denen sie in Interaktion und Kontakt treten.
• Kinder brauchen ausreichend Zeit und das Vertrauen der Bezugsperson, um Dinge alleine auszuprobieren und sich selbst wirksam erleben zu können.
Bewegung
In der heutigen Zeit ist zu beobachten, dass der Spielraum in vielen Wohnumfeldern fehlt. Die Folge dieser sind häufig Bewegungsmangel!
Bei Entwicklung des Kindes in den Bereichen Sprache, Sinne und der Intelligenz ist eine entsprechende Förderung der Bewegung von großer Bedeutung. Gegeben wird dies durch z.B. unterschiedliche Bewegungsangebote wie Kreisspiele, Ballspiele, Parcours etc. innerhalb und außerhalb des Hauses. Innerhalb der Räumlichkeiten lassen sich z.B. Parcours mit Stühlen, Kissen etc. gestalten, die mit Geschick und Freude durchlaufen werden können. Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit sich im Garten frei auszutoben. Hier können sich die Kinder motorisch ausprobieren (laufen, gehen, rennen, springen, hüpfen …) mit anderen Kindern über die Bewegung in Kontakt treten und sich aneinander messen.
Natur und Naturwissenschaften
Um den Kindern eine wertschätzenden Umgang und Interesse an der Natur nahezubringen, brauchen sie Möglichkeiten die Natur mit ihrem Körper und ihren Sinnen kennenzulernen. Dies möchte ich gewährleisten durch tägliches Spielen im Freien. Im großen Garten können sie sich frei entfalten und neue Sachen erforschen. Durch Ausflüge oder Projekte wie z.B. im Wald sollen die Kinder die Möglichkeit bekommen andere Sichtweisen zu erforschen. Sie entdecken Dinge zu bauen, zu sammeln sowie auch Tiere und Pflanzen zu sehen. In der Naturwissenschaft für Kinder unter drei Jahren ist es praktisch mit den Themen Wasser, Luft, Erde, Zahlen und Mengen, der Mensch (Körper), Tiere, Pflanzen, Jahresablauf usw. anzufangen und diese Bereiche zu erforschen. Diese Beispiele lassen sich meiner Meinung nach gut als Aktionen oder Projekte gestalten.
Musikalische Förderung/Rythmus
In meiner praktischen Arbeit als Tagesmutter möchte ich regelmäßige musikalische Angebote geben wie z.B. Fingerspiele im Morgenkreis oder auch Tanzspiele, Musik hören, Hör-Memorys zur Förderung der auditiven Wahrnehmung und vieles mehr.
Die musikalische Förderung ist in einer Zeit, in der die Welt mit Reizen überflutet ist, bedeutsam für die Koordinierung, Orientierung, Ausdruck, Fantasie und Sprachentwicklung.
Förderung von Sprache
Die Sprache ist eine unserer wichtigste Ausdrucksmöglichkeiten und lässt sich schon im Alltag fördern, in dem man Dinge, die man tut, stets sprachlich begleitet, verschiedene Sprachanlässe gibt und sich mit den Kindern sprachlich auseinandersetzt. Gezielte Angebote wie eine Bilderbuchbetrachtung, Lieder singen, Erzählsteine einsetzen können als Sprachanlass genutzt werden. Das Kind soll seinen Wortschatz erweitern, verstehen und Inhalte selbstständig wiedergeben. Bei Kindern steht die nonverbale Kommunikation (Mimik, Gestik) im Vordergrund.
Kreative Gestaltung/Kunst
Die Kreativität des Kindes spielt eine große Rolle. Es ist wichtig das Kind partizipieren zu lassen, damit sich das Kind beim Malen frei entfalten kann. Durch kreative Angebote, wie Malen, Basteln, Kleben usw. wird nicht nur die Feinmotorik gefördert, sondern auch die Ausdrucksfähigkeit der Kinder. Während der Freispielphase besteht für die Kinder auch die Möglichkeit ihrer Kreativität am Maltisch freien Lauf zu lassen. Hier möchte ich den Kindern auch regelmäßig verschiedene Materialien zur Verfügung stellen, um ihre Kreativität zu fördern.
Der kreative Umgang mit den Materialien unterstützt zum einen die ästhetische Bildung und fördert die Wahrnehmung (taktile, visuelle Wahrnehmung).
Wahrnehmung Sinne/Körper
Je mehr Sinne beim Kind angeregt werden, umso mehr kann sich die Wahrnehmung entwickeln. Ein Angebot von sinnlichen Erfahrungen, wie schmecken, fühlen, tasten, hören, riechen ist in den Betreuungsalltag einzubringen, indem man beispielsweise verschiedene Materialien (hart, weich) anbietet. Das Bewusstsein für den eigenen Körper unterstützt Kinder im Umgang mit sich und anderen, um eigene Gefühle wahrzunehmen und sich wertzuschätzen.
Sozialverhalten
In der Tagesgruppe werde ich mein eigenes Verhalten ständig selbst reflektieren. Um die Kinder in ihrem Sozialverhalten zu fördern, muss ich eine Vorbildfunktion einnehmen, besonders in den Bereichen der
Wertschätzung von Menschen und Gegenständen, Kooperation, Respekt und Umgangsformen. Die Kinder müssen lernen Rücksicht zu nehmen, abzuwarten, kooperieren, Kompromisse eingehen, Regeln beachten, um miteinander zusammenzuleben. Alltägliche Situationen, wie das gemeinsame Essen oder das Tisch decken, welches von einzelnen Kindern übernommen werden kann, das gemeinsame Spielen, Gruppenaktivitäten, Verantwortung für sich und andere übernehmen sind Anlässe, um sich sozial zu erleben und erproben zu können.
Der Mensch ist von Geburt an sozial und braucht Möglichkeit dies auszuleben und zu erweitern.
Dokumentation
Kinder- Portfolio und Lerngeschichte
Das Kinder- Portfolio ist eine positive und wertschätzende Form der Dokumentation. In meiner pädagogischen Arbeit ist mir sehr wichtig, gezielt drauf einzugehen Schwächen zu schwächen und Stärken zu stärken. Die Stärken stehen stets im Vordergrund und werden in einer für das Kind angefertigten Mappe festgehalten. Am Ende der Betreuungszeit bekommen die Kinder ihre persönliche Mappe mit Fotos, Sprüchen, Bildern etc. aus ihrem Erlebnissen in der Kindertagespflege mit nach Hause, um in Erinnerungen zu blättern.































